Wachstumschance für Betriebe und Startups

Wachstumschance für Betriebe und Startups

INTERVIEW MIT UDO LÜCK, LÜCK INVEST GMBH

Was macht Lück Invest?

Lück Invest beteiligt sich als Eigenkapitalpartner an mittelständischen Unternehmen mit Schwerpunkt in der Handwerksbranche sowie an Immobilienprojekten und unterstützt Gründerinnen und Gründer, ebenfalls vorrangig im Bereich Handwerk, im Unternehmensaufbau.

Wie sieht Ihr Tagesgeschäft aus?

Unser Tagesgeschäft lässt sich hauptsächlich gliedern in zwei Bereiche. Im ersten Bereich geht es um die kontinuierliche Unterstützung unserer bestehenden Beteiligungen. Sowohl mit den etablierten Unternehmen als auch mit den Startups stehen wir im regelmäßigen Austausch und sind Ansprechpartner bei aufkommenden Fragestellungen und Herausforderungen. Der zweite Bereich beschäftigt sich mit Unternehmen, an denen uns Beteiligungen angeboten werden. Diese schauen wir uns an und prüfen, ob sie zu uns passen würden. Wichtig ist für uns hierbei im ersten Schritt, ob wir, etwa durch unseren Erfahrungsschatz, einen Mehrwert bieten können.

Welche Rolle übernehmen Sie bei Lück Invest?

Mein Bruder Ingo und ich sind geschäftsführende Gesellschafter, Johannes Kraus ist unser Mitgeschäftsführer. Ingos Tätigkeiten liegen vorrangig in der Unterstützung der Operativen im Handwerk, Johannes ist erster Ansprechpartner in der laufenden Betreuung der Beteiligungsunternehmen und ich kümmere mich in erster Linie um die Beratung von Gründerinnen und Gründern im Unternehmensaufbau.

Wie fühlen Sie sich in Ihrer Rolle und was ist Ihr Antreiber?

Ich fühle mich sehr wohl! In meiner Rolle kann ich das Bindeglied darstellen zwischen traditionellem Handwerk und innovativen Startups. Obwohl ich aus dem eher klassischen Bereich komme, war ich schon immer neugierig auf frische Ideen, neue Geschäftsfelder und Möglichkeiten, Bestehendes weiterzuentwickeln und Perspektiven zu eröffnen.

Wie beschreiben Sie die Entwicklung als renommierter Handwerksbetrieb, der nun als Beteiligungsgesellschaft auftritt? (Stichwort: Von der Lück-Gruppe zu Lück Invest)

Mein Bruder und ich haben gemeinsam das elterliche Handwerksunternehmen innerhalb eines Zeitraums von 25 Jahren von 30 zu 1.030 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt. Diese Aufgabe hat uns sehr viel Spaß gemacht. Wir verstehen uns als Familienunternehmer im Mittelstand. Wir waren der Meinung, dass die LÜCK Gruppe im nächsten Abschnitt einen anderen Gesellschafter brauchte und haben sie deshalb in größere Hände gelegt. Da wir aber nach wie vor sehr motiviert sind, das Handwerk voranzubringen, tun wir dies nun, indem wir andere auf genau diesem Weg unterstützen. Nun allerdings nicht mehr selbst als Geschäftsleitende, sondern in beratender Funktion.

Wie kann Ihrer Einschätzung nach die Handwerksbranche aus der Startup Mentalität profitieren (und natürlich umgekehrt)?

Das Besondere an vielen Startups sind ihre lösungsorientierte Natur, modernen Ansätze, Spontanität, Frische und teilweise fast jugendliche Naivität. Das traditionelle Handwerk könnte hier und da vielleicht ein wenig behäbig wirken, aber es steht vor allem für Erfahrung und Stabilität. Eine Kombination aus beiden kann die jeweiligen Schwächen ausgleichen und gleichzeitig von den Stärken des anderen profitieren und lernen. Das fördert die Weiterentwicklung der Unternehmen und der ganzen Branche.

Welchen Fokus legen Sie bei Ihren Investments?

In erster Linie liegt unser Fokus darauf, dass wir als Personen dem Unternehmen mit unserer eigenen Vergangenheit, Erfahrung und unserem Netzwerk von Nutzen sein können. Wir möchten einen echten Mehrwert liefern. Dafür muss es auch menschlich passen; die Unternehmerinnen und Unternehmer, sowohl aus Handwerksbetrieben als auch von Startups, und wir sollten ähnliche Werte teilen.

Welche Wachstumschancen sehen Sie für mittelständische Unternehmen aus dem Handwerk sowie für Gründerinnen und Gründern im Unternehmensaufbau?

In beiden Bereichen bestehen gute Wachstumschancen. In meinen Augen sind Voraussetzungen für beständiges Wachstum Zuverlässigkeit, eine hohe Qualität der Arbeit und die Orientierung an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden. Und besonders hohe Chancen für eine nachhaltige Entwicklung sehe ich für Handwerkbetriebe und Startups, wenn sie sich zusammentun.